Bericht aus dem Gemeinderat

Nach der Sommerpause gab es im September einige interessante und teilweise auch mit Zündstoff versehene Themen im Gemeinderat zu besprechen. Ich beschränke mich auf drei Punkte.

Im Technikausschuss am 13.09. stimmten alle Stadträte gegen den Bau von sechs neuen Windrädern bei Ingstetten durch die Unternehmen EnBW und Qualitas Energy, da zwei der Anlagen, die deutlich höher sind als die zu ersetzenden, nahe an der Ortschaft errichtet werden sollen. Die Ingstetter hatten sich dem Vorhaben gegenüber kompromissbereit gezeigt und nur verlangt, dass diese beiden Windräder etwas entfernter aufgestellt werden. Darauf sind die Firmen nicht eingegangen, haben der Presse gegenüber sogar geäußert, sie bräuchten das Einverständnis der Kommune nicht. Bürgerbeteiligung sieht anders aus! Leider kann das Landratsamt trotz unserer Ablehnung die Windräder genehmigen, wenn die Rechtslage es erlaubt.

In selbiger Sitzung sorgte ein weiteres Thema für Empörung. Das Steinwerk Schelklingen soll wieder in Betrieb genommen werden. Viermal im Jahr an jeweils 17 Tagen sollen Steine gebrochen werden. Die Stadt sollte dazu Stellung nehmen. Für Schelklingen bedeutet das Lärm, Staub und Lastwagenverkehr. Entsprechend groß war der Unmut, zumal die Stadt schon andere Pläne mit dem Gelände hatte. In der Stellungnahme wurde neben vielen Einwänden gefordert, dass spätesten Ende 2025 der Betrieb schließen muss.

In der Gemeinderatssitzung am 27.09. sorgte das Thema Hochwasserschutz Schmiechen für eine heftige Debatte. Herr Haug vom Ingenieurbüro Inros-Lackner präsentierte eine Machbarkeitsstudie zum Hochwasserschutz mit verschiedenen Varianten. Ziel ist es, vor einem Hochwasser zu schützen, wie es einmal in hundert Jahren zu erwarten ist. Grundvoraussetzung sind zwei Rückhaltebecken im Schmiechtal, eines bei Talsteußlingen und eines bei Teuringshofen. Hinzu kommen weitere Maßnahmen in Schmiechen – höhere Uferbefestigung und Schutz von Gebäuden. Für Entsetzen im Rat sorgte Herr Haug mit der Aussage, dass die Regenrückhaltebecken bis zu 4 m hohe Wälle brauchen – und das im idyllischen Schmiechtal! Nach heftiger Diskussion stimmten die Stadträte angesichts der jüngsten Katastrophen durch Starkregen und Hochwasser trotzdem geschlossen dafür, die Planungen fortzuführen.

Gerald Molz

 


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